Wandlung hin zum Aktienmarkt
Leider nehmen große Teile der Bevölkerung an, dass die Börse einem Spielkasino gleicht. Es besteht großes Interesse an Anlagen am Kapitalmarkt, jedoch hält sich der falsche Gedanke, ein unkontrollierbares Risiko durch Investments am Aktienmarkt einzugehen. Denn die langfristigen Risiken einer diversifizierten Geldanlage werden überschätzt und deren Vorteile unterschätzt. Dabei wäre es sinnvoll, sich durch den Erwerb von Aktienanteilen an leistungsfähigen Firmen zu beteiligen. Hierdurch kann sich jeder Einzelne am Produktivvermögen beteiligen und vom weltweiten Wirtschaftswachstum profitieren.
Doch schrecklicherweise sieht es in Deutschland ganz anders aus. Viele Bundesbürger investieren ihr Geld in gering verzinste Anlagen und erzielen dadurch nur eine geringe oder gar keine Rendite. Die meisten privaten Haushalte parken ihr hart verdientes Einkommen auf Tagesgeld- und Girokonten oder sparen langfristig über Verträge bei Versicherungen oder Pensionskassen. Dabei verdienen meist nur die beteiligten Unternehmen. Der Sparer hat häufig eine geringere Auszahlung zu erwarten verglichen mit seinen getätigten Einzahlungen. Um eine sinnvolle Rendite zu erzielen, ist ein Investment am Kapitalmarkt unumgänglich.
Wird der Deutsche Aktien Index, DAX, über einen Zeitraum von 25 Jahren (1994-2019) betrachtet, dann erzielten die 30 größten Unternehmen Deutschlands nach Marktkapitalisierung 7,6 Prozent pro Jahr. Eine ähnlich hohe Rendite hätte eine Investition in den MSCI World mit 7,7 Prozent pro Jahr eingebracht. Diese Zahlen wurden aus Darstellungen des Deutschen Aktieninstituts entnommen.
Darüber hinaus erhalten die Aktionäre meist eine Gewinnbeteiligung am investierten Unternehmen. Diese so genannte Dividende wird jährlich ausbezahlt. Der Durchschnittswert aller gelisteten Unternehmen aus dem DAX entsprach im Jahr 2019 - 3,3 Prozent - dieser Prozentsatz stellt alle anderen verzinslichen Geldanlagemöglichkeiten weit in den Schatten.
Ein weiterer Vorteil bei der Geldanlage am Aktienmarkt ist die Nutzung des Zinseszinseffektes.
Die Zeit ist ein wesentlicher Faktor, der für den Sparer arbeitet. Es werden die erwirtschafteten Erträge erneut angelegt bzw. verbleiben in der Anlage und erwirtschaften in den darauffolgenden Jahren erneut Zinsen/Erträge zu Gunsten des Anlegers. Die Wiederanlage in Verbindung mit dem Zeitfaktor bewirken den Zinseszinseffekt. Dabei steigt das Ersparte nicht linear, sondern kann sich überproportional entwickeln. Je länger der Anlagehorizont ist, umso häufiger kann sich das anfängliche Kapital plus den Erträgen jährlich erneut verzinsen.
Die dargelegten Vorteilen sollen eine Anregung sein, um zu einer Investition am Kapitalmarkt anzuregen.
Auf den weiteren Seiten werden Anlagemöglichkeiten beschrieben, mit welchen meiner Meinung nach eine Beteiligung am Aktienmarkt besonders sinnvoll ist.